Schüler begeistert von Info-Veranstaltung über Organspende am SRH Leonardo da Vinci-Gymnasium

November 2015

Sich mit 17 Jahren mit dem Thema „Organspende“ auseinander zu setzen, fanden die Schüler des SRH Leonardo da Vinci Gymnasiums zunächst ziemlich früh, doch schließlich waren sie froh darüber, so sachlich und ausführlich darüber informiert worden zu sein. Vier Medizinstudenten haben in Heidelberg einen studentischen Arbeitskreis zum Thema Organspende gegründet und nun das SRH Leonardo da Vinci Gymnasium als erste Schule in Baden-Württemberg besucht. Sie überraschten die Jugendlichen mit der Rechtsgrundlage, dass sie zwar ab 14 Jahren selbstständig gegen eine Organspende stimmen können, aber ab 16 Jahren dieser auch verbindlich zustimmen können.

Am Beispiel von Isabel, einer Mutter von zwei Kindern, die dringend auf eine neue Niere wartet, und Paul, einem 18jährigen, der bei Glatteis gegen einen Baum prallt und nicht mehr gerettet werden kann, erklärten sie, das ein Mensch erst dann für hirntot erklärt wird, wenn die Lebensfunktionen mehrfach überprüft und die „unwiderrufliche erloschene Gesamtfunktion des Gehirns“ von zwei Ärzten unabhängig voneinander bestätigt wird. Der Körper „lebt“ noch an der Maschine, in der Hoffnung, dass der Verstorbene seine Organe spenden möchte. Hat er keinen Organspendeausweis bei sich, müssen die Angehörigen nach dessen mutmaßlichen Willen gefragt werden. In der Situation des plötzlichen Verlusts eines geliebten Menschen eine sehr schwierige Entscheidung.

Das Argument, dass sie diesen Konflikt ihren Eltern ersparen können, wenn sie selbst schon eine vorsorgliche Entscheidung getroffen haben, beschäftigte die Schüler am meisten. „Wir möchten Euch nicht dazu drängen, Eure Organe zu spenden. Aber wir möchten Euch davon überzeugen, Euch zu entscheiden und dies im Organspendeausweis anzukreuzen“, sagte Saskia Hummel, eine ehemalige Schülerin des SRH Leonardo da Vinci Gymnasiums. Ja. Oder Nein. Auch einzelne Organe können gespendet oder von der Spende ausgeschlossen werden.

Christine, Nico, Philipp, Anna, Dennis und die weiteren Elft- und Zwölftklässler kannten alle das beklemmende Gefühl, sich über den Tod Gedanken zu machen. Aber sie erkannten auch die Notwendigkeit. Einige Schüler nutzten die folgende Religionsstunde, um mit ihrem Schulleiter und Religionslehrer Michael Knöthig noch weiter darüber zu diskutieren. Von der informativen Veranstaltung des Arbeitskreises zur Organspende waren alle begeistert. Auch Michael Knöthig, der sich freute, dass seine Alumna mit ihren drei Kommilitonen eine so interessante „Schulstunde“ gehalten hat. In Biologie oder Religion, die interdisziplinäre naturwissenschaftliche und ethische Auseinandersetzung mit dem Thema Tod und Organspende passt zum Profil der Schule. Für den nächsten Jahrgang ist der Arbeitskreis schon „gebucht“.

Saskia Hummel erklärt am Torso, welche Organe gespendet werden können.

Anna untersucht mit einer Taschenlampe die Pupillenreflexe ihres Mitschülers. Sie sind ein wichtiges Indiz für die Funktionsfähigkeit des Gehirns.

Weitere Informationen finden Sie auf folgenden Webseiten
www.ldvg.de
http://www.aufklaerungorganspende.de/ und https://www.facebook.com/Fanpage-von-AK-Aufklärung-Organspende-Heidelberg-586143368155432/timeline?ref=page_internal

Pressemitteilung PDF

Zurück